Was ist Meditation?
Meditation, ein Wort, ein Begriff, der unmittelbar mit Yoga in Zusammenhang gebracht wird. Meditation ist älter als das Yoga, das wir in unserer modernen westlichen Welt kennen und in dieser körperorientierten Form erst seit vielleicht 90 Jahren praktizieren. Ursprünglich wurde Yoga mit Meditation gleich gesetzt bzw. waren Asanas (Körperhaltungen) lediglich dazu da, den Körper auf das lange Sitzen in der Meditation vorzubereiten. Meditation galt sozusagen als die Königsdisziplin des Yoga. Da Meditation in vielen Traditionen und Religionen eine zentrale Rolle auf dem Weg zur Erkenntnis spielt, finden sich unzählige Texte und Quellen, die versuchen diesen Zustand zu beschreiben bzw. konkrete Mittel und Wege an die Hand zu geben, um Meditation zu erreichen. Ich möchte hier eine Erklärung von Mark Whitwell teilen, die mir persönlich sehr gefällt, da er sie in Zusammenhang mit unserer täglichen (modernen westlichen) Yogapraxis bringt:
„Meditation ist ein Zustand der Klarheit, der sich auf natürliche Weise einstellt und sich nicht verordnen lässt. Für die Yogapraxis gilt folgende Reihenfolge. Asana-Pranayama (Atemübungen) – Meditation (das, was sich dann auf natürliche Weise einstellt). Meditation als natürlicher Zustand entsteht aus der innigen Verbindung mit allem was uns umgibt. Nicht aus der Beobachtung der Welt als ein Objekt, sondern aus der Verschmelzung mit unserem Erleben und tiefen Hingabe an unsere Welt.“
Mark empfiehlt weiter: „Wenn Du nach der Yogapraxis das Bedürfnis hast in einem meditativen Zustand zu verweilen oder in einer bequemen entspannten Haltung noch eine zeitlang dem Atem zu folgen, dann tue es. Wenn sich der Impuls dazu nicht von Innen heraus einstellt, zwing Dich nicht. Wir üben um des Genusses willen, der sich aus der Teilhabe am Atem ergibt, der uns zur nährenden Kraft des Lebens führt. Alles darüber hinaus ist Gnade, sind zusätzliche Geschenke, die Dir zuteil werden.“
Ich persönlich habe genau diese Erfahrung immer wieder am Ende meiner Yogapraxis gemacht: Meditation geschieht. Und am ehesten dann, wenn ich am wenigsten daran denke oder mir willentlich vornehme „jetzt bin ich entspannt, jetzt meditiere ich.“ Und manchmal passiert es auch einfach so während meiner Yogapraxis, während ich bewusst atme, während ich mich im Atemrhythmus bewege. Ich habe dann das Gefühl: Nicht ich mache Yoga, sondern Yoga macht mich.
Welche Erfahrungen hast Du mit Meditation gemacht?
Deine Julia